Regionalgeld

Geld auf Zinsen zu verleihen gilt im heute herrschenden Geldsystem als selbstverständlich; dies wurde über Jahrhunderte - dem biblischen „Zinsverbot“ nach 3. Mose 25,35-37 folgend - anders gesehen. Leistungslose Einkommen aus der Zinswirtschaft sind eine der Ursachen des Auseinanderdriftens von Arm und Reich. In der Auseinandersetzung mit diesem Problem sind vielerorts Regionalgeldinitiativen entstanden. Solche Initiativen sind an die Region gebundene Tauschkreise, in denen sogenanntes Regiogeld ergänzend zum Euro zum Erwerb von Waren und Dienstleistungen eingesetzt werden kann.

Regiogeld, wie es vom Regiogeldverband (www.regiogeld.de) empfohlen wird, ist ein meist als Gutschein (für eingetauschte Euros oder Leistungsversprechen) ausgegebenes reines Tausch- oder Zahlungsmittel. Um einen stetigen Geldumlauf zu sichern und um das Zahlungsmittel mit den zu tauschenden Waren äquivalent zu gestalten, unterliegen die Gutscheine in der Regel einem zeitabhängigen Wertverlust, der durch das Aufkleben von Wertmarken kompensiert werden kann. Habenzinsen sind mit Regiogeld nicht erzielbar.  Durch diese Gestaltung kann Regiogeld nicht gegen Zinsen verliehen werden. Es ist ein umlaufgesichertes Ersatzzahlungsmittel. Regionalgeld stärkt die Region, es kann nicht abwandern, wirkt nachhaltig, ökologisch, generationengerecht und sozial verträglich.

Dem Regiogeld ähnliche Wirkungen bringen auch die sog. Wirtschaftsringe hervor, in denen vorwiegend Unternehmen Waren- und Leistungstausch verrechnen und sich gegenseitig zinslos Kredit einräumen.

Eine aktive Beteiligung der Kirchgemeinden und kirchlichen Einrichtungen stützt diese solidarische Form der Ökonomie.


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Publikationsdatum dieser Seite: 19.01.2024 09:20