Mammon

"Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon" (Matthäus 6,24).

Jesus hat viel vom Geldwesen verstanden. Das zeigt sich in den Gleichnisreden wie beispielsweise der vom Schalksknecht (Matthäus 18,21-35), von den anvertrauten Zentnern (Matthäus 25,14-30) oder dem Weinberggleichnis (Matthäus 20,1-16). Er wusste genau um die Gefährdung, die vom Geld ausgeht, sobald es wichtiger als alles andere wird. Darum warnte er vor allem Missbrauch ("Wenn ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu seid, wer wird euch das wahre Gut anvertrauen?", Lukas 16,11).

Jesus mahnt zum vernünftigen Umgang mit Geld. Insbesondere davor, sich von Sorgen um die materielle Sicherung der Zukunft auffressen zu lassen ("Sehet die Lilien auf dem Felde!", Matthäus 6,28). Gleichzeitig warnt er vor purem Leichtsinn ("Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten, ob er genug habe, um es auszuführen ...", Lukas 14,28 ff.).

Geld ist für Jesus ein Mittel zum Zweck und niemals Selbstzweck (Gleichnisrede vom reichen Kornbauern, Lukas 12,16-21). Er nutzt es selbst, wenn er es benötigt (Lukas 8,3), zahlte genauso ungern wie wir heute Steuern (Von der Zahlung der Tempelsteuer, Matthäus 17,24-27). Aber er zahlte sie, denn er wusste, dass der Staat einen legitimen Anspruch darauf hat. Dieser darf allerdings niemals höher als Gottes Anspruch sein ("So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist!", Lukas 20,25).

So soll es auch mit dem Geld der Kirche sein. Das christliche Selbstverständnis basiert auf einem verantwortlichen Umgang mit Finanzen gegenüber den Geldgebern, vor den Menschen und vor Gott. Schließlich bestimmt nicht das Geld, was wir tun, sondern wir, die Mitglieder der Kirche, sind es selbst, die bestimmen, was wir mit dem Geld tun.


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Publikationsdatum dieser Seite: 19.01.2024 09:21